Schweizer Hagelmessnetz – Auswertung

Das Mobiliar Lab für Naturrisiken wertet derzeit die ersten Ergebnisse des Projekts zum Schweizer Hagelmessnetz aus. Dieses besteht aus 80 vollautomatischen Sensoren, die zwischen 2018 und 2020 im Jura, in der Napfregion und im Südtessin installiert wurden – in jenen Regionen der Schweiz, wo es am häufigsten hagelt. Die Sensoren erfassen den Zeitpunkt des Hagelschlags und die Aufprallenergie der Hagelkörner. Auf Grundlage dieser Daten kann ein Diagramm zur zeitlichen Verteilung der Hagelkörner nach Grösse erstellt werden. Insbesondere sollen so folgende Fragen beantwortet werden:

  • Wie lange dauern Hagelschläge in der Schweiz lokal an und wann treten sie auf? Gibt es regionale Unterschiede? Wie unterscheiden sich diese Ergebnisse von bisherigen fachlichen Einschätzungen?
  • Wie sieht die von den Sensoren gemessene zeitliche Verteilung der Hagelkörner nach Grösse aus? Treten global und regional ähnliche/unterschiedliche (oder gar keine) Muster auf?
  • Inwiefern unterscheiden sich die Messergebnisse mit Sensoren von der herkömmlichen Erfassung mittels «Hailpads»? Was lässt sich aus diesem Vergleich schliessen?
  • Was sind die Stärken und möglichen Schwächen automatischer Hagelsensoren? Wie lassen sie sich am besten in Verbindung mit anderen Hagel-Messsystemen nutzen?
Abbildung: Darstellung von 107 signifikanten Hagelschlägen, die von automatischen Hagelsensoren verzeichnet wurden (Ereignisse mit 25 oder mehr aufprallenden Hagelkörnern). Die blaue Schattierung zeigt die Frequenz der aufschlagenden Hagelkörner nach Durchmesser seit Ereignisbeginn. Die Kreise stellen den Zeitpunkt des stärksten Aufpralls des jeweiligen Ereignisses dar.